Die Dolomitentäler sind reich an Sagen, so auch Ladinien, in denen einst Hexen und Salvans lebten. Über letztere, die Salvans wurden sogar Lieder komponiert und viele Geschichten nieder geschrieben.
Am Grödner Joch, immer schon die Grenze zwischen dem Gadertal und Gröden, hauste einst ein Salvan, ein Waldmensch. Er führte ein sehr einfaches Leben und war immer wohl gelaunt und hilfsbereit. Wie die Sage erzählt, half er auch den Bauern, die von Alta Badia, zur Heuernte auf die Almen zogen. Er war ihnen behilflich beim Mähen, trug für sie Brennholz zusammen und liebte es mit den Bauern und Mägden zusammen zu sitzen. Auch die Bauern hatten den Salvan gern. Als nach einigen Jahren wieder einmal ein Winter verstrich, der Frühling ins Land zog und man auf die Almen zurück kehrte, traf man den netten Waldmenschen aber nicht mehr an und suchte ihn - vergebens. Er wurde nie wieder gesehen. Ein Bergbach oberhalb von Kolfuschg trägt im Volksmund den Namen „Rü dl Salvan“, also „Salvan-Bach“.
Die Wanderung in das einstige Reich der Salvans beginnt bei der Pfarrkirche von Kolfuschg. Dort geht man die Sotdlijia Straße entlang, bis man auf den Weg mit der Markierung Nr. 28 trifft, der in Richtung Pisciadù Wassefälle führt. Von dort, am Fuße des Mittagstals, steigt der Weg Nr. 650 leicht an und führt hoch zum Grödnerjoch. Dort angelangt, die Straße überqueren und über den Weg Nr. 8 die Wanderung fortsetzen bis hin zur Salvan-Quelle. Über den Weg Nr. 8b geht es zurück zu den Ortschaften Rönn und Pecëi und weiter bis in das Zentrum von Kolfuschg.
Eckdaten zur Wanderung:
Start: Kolfuschg
Höhenmeter: 660
Länge: 10,1 km
Gehzeit: 3 h
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